Unterricht als Lernlandschaft

Am Vorabend einer Reise

Unterricht zu gestalten ist wie das Planen einer großen Reise, bei der ein großer Teil der Teilnehmenden in ihnen noch unbekannte Landschaften geführt werden. Auf dieser Reise gilt es gemeinsam Abenteuer zu bestehen, Herausforderungen zu meistern und voneinander zu lernen. Es ist spannend, bindet aneinander und jede Reise ist anders.

Wer ist man auf dieser Reise, wenn man Unterricht so versteht?

Man ist die Reiseleiterin oder der Reiseleiter. Man ist Expertin oder Experte in den Fächern, die man studiert hat und unterrichten möchte. Man ist der- oder diejenige, die die Reise in ihren Grundzügen plant, den Rahmen organisiert und den Ablauf sichert.

Was will man mit der Reise erreichen?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit der Antwort auf die Frage entscheidet sich das grundlegende Unterrichtsverständnis.

Im Sinne eines kompetenzorientiert angelegten Unterrichts möchte man Einblicke in die Landschaft geben, in der man sich auskennt. Man möchte, dass die einem anvertrauten Schülerinnen und Schüler, die Schönheiten, Bedeutsamkeiten, Zusammenhänge, Gesetzmäßigkeiten und Herausforderungen dieser Landschaft entdecken lassen. Man möchte, dass sie sich mit diesen auseinandersetzen, darüber miteinander und mit einem ins Gespräch kommen und vielleicht auch etwas davon in sich aufnehmen. Man möchte, dass sie sich ohne Führung in der Landschaft bewegen und sich in ihr zurechtfinden können.

Man möchte ihnen dafür Brücken in die einem vertraute Landschaft bauen und ihnen Handwerkszeug für das Entdecken an die Hand geben. Man möchte sie Kleinode der Landschaft entdecken lassen. Man möchte die Schülerinnen und Schüler auf dem gemeinsamen Weg besser kennen lernen, um sie gut zu begleiten.

Was steht am Anfang?

Am Anfang ist ein großes Tohuwabohu. Im Kopf schwirren die Begriffe – Stundenthemen, Zielbeschreibung, Lernprozess, methodische Ideen, didaktische Zugänge, didaktische Phasen; Material, Sequenz, Lernausganglage, Lernerfolgskontrolle, Stundeninhalt, Evaluierung, Anforderungssituation, Kompetenzausbildung, Einstiege, Systematisierung, Differenzierung, Sozialformen, Erarbeitung, Lebenswirklichkeit und Erfahrungswelt der Schüler, Leistungsfeststellung und, und, und …

Dieses Tohuwabohu braucht eine Ordnung. Das Handbuch will dabei unterstützen, die eigene zu finden.

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