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Meine erster Gedanke: Vielleicht ist es ja gar nicht so falsch, wenn man nicht immer genau dort landet, wo man hinwollte. Die allseits propagierte Schülerorientierung, könnte, konsequent zu Ende gedacht, genau dies zur Folge haben. Und dass niemand von uns den Unterricht auf die Sekunde genau hinplanen kann, sollte auch klar sein. Wir arbeiten ja mit Menschen und nicht mit Holz.
Aber natürlich sollte die Unterrichtsplanung auch nicht immer reine Makulatur sein.
Eine Möglichkeit ist es, in die Planung neben dem regulären Ende auch immer eine positive und negative didaktische Reserve einzubauen. So muss man kein Kaninchen aus dem Hut zaubern, wenn gegen Ende der Stunde zu viel oder zu wenig Zeit zur Verfügung steht.
Auch würde ich empfehlen nicht zu komplex zu planen. Dies meint nicht, dass der Unterrichtsgegenstand nicht komplex sein kann. Vielmehr sollten Sie vermeiden, ein Theaterstück zu planen, welches den Schülerinnen und Schülern feste Rollen zuweist, ohne, dass jenen diese Rollen bekannt sind. Ein detailliert geplantes Unterrichtsgespräch ist meines Erachtens zum Scheitern verurteilt. Außerdem sind zehn Planungsschritte störungsanfälliger als fünf.
Zum Schluss ist noch zu sagen, dass auch Ihre mit der Stunde verbundenen Zielvorstellungen im Zusammenhang der oben gestellten Frage von enormer Bedeutung sind. Wenn Sie also nicht dort ankommen, wo Sie hinwollten, müssen Sie sich die Frage stellen, ob ihre Zielvorstellung realistisch war. Haben Sie ihr Ziel präzise genug und gleichzeitig offen genug formuliert, das Vorwissen und -können richtig eingeschätzt und war wirklich ausreichend Zeit eingeplant? Sollte es immer so ein, dass am Ende zu wenig Zeit ist, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie die Arbeitsgeschwindigkeit im Allgemeinen zu hoch einschätzen. Planen Sie Ihren Unterricht wie sonst und bemühen Sie sich, nachdem Sie eigentlich schon zufrieden sind, noch um eine Zeitersparnis bzw. planen Sie von vornherein einen Puffer von 10 Minuten bei einer Doppelstunde.